30: Individualtourismus in die Yellow Mountains

30: Individualtourismus in die Yellow Mountains

Kurzfristig geplant sind wir (4 Leute: 2 Europäer & 2 Chinesen) auf einen Wochenendtrip mit dem Nachtzug nach Huangshan in die gelben Berge zum Wandern gefahren. Was für ein tolles Erlebnis! Los ging es über Nacht mit dem Zug im Hard-Sleeper-Abteil nach Huangshan. Dort morgens angekommen, haben wir keinen richtigen Plan wie wir weiter zum gewünschten Gebirge kommen. Aber vor dem Bahnhof lauern sehr viele Chinesen die Kleinbusse und Taxifahrten an Mann und Frau bringen wollen. Auch wir werden belagert und penetrant verfolgt, lehnen aber ab, da wir erst mal was zum Frühstück in den Magen bekommen wollen. Ca. 500 Meter vom Bahnhof entfernt entdecken wir, etwas versteckt in einem Hinterhof, eine chinesische Garküche mehr oder weniger in eine Garage gezimmert. Wir nehmen Platz und bekommen ohne Komplikationen, dank chinesischer Sprachverstärkung, typisches chinesisches Frühstück in Form von heißen Nudeln mit Gemüse und Dumplings (gefüllte Teigtaschen) dazu. Sehr, sehr lecker.

Da ich beim Essen mit dem Blick in die Garage gesessen habe, habe ich erst beim Aufstehen erstaunt festgestellt, dass der eine penetrante Typ vom Bahnhof noch immer vor der Garküche auf uns lauert und der entsprechende Kleinbus inzwischen auch in den Innenhof vorgefahren ist und auf uns wartet. Verrückt, in dem Bus haben bestimmt mindestens 13 Leute darauf gewartet, dass wir endlich mit dem Frühstück fertig werden. Wir haben uns also breitschlagen lassen, den Kleinbus zum Yellow Mountain zu nutzen. Die Blicke der anderen Passagiere, als wir den Bus betraten, muss ich, glaube ich, nicht weiter ausführen. Die einstündige Fahrt hat dann für jeden von uns umgerechnet 5 € gekostet. Dafür sind wir aber zur „Strafe“ nicht bis zum Yellow Mountain gekommen, sondern nur in ein kleines Kaff dichte bei, wo uns verkündet wurde: hier ist Endstation. Wobei kleines Kaff in China meint, dass die Stadt weniger als eine Million Einwohner hat. Die zehnminütige Weiterfahrt mit einem Privattaxi hat dann dafür noch mal soviel gekostet, that‘s China.

Endlich am gewünschten Berg angekommen stelle ich fest, dass die Berge in China wie im Reiseführer beschrieben, immer und grundsätzlich mit Treppen ausgestattet sind, krass.

Man kann also am Yellow Mountain 1300 m Treppen steigen, so dass man dann auf ca. 1700 m Höhe fix und fertig ist. Wir haben uns für die Variante: mit der Seilbahn hoch und zu Fuß Treppab entschieden. Hat mir persönlich auch gereicht, denn mit Gepäck geht das schon ganz schön auf die Knie und Oberschenkel.

Und der Berg selber? Nun ja, ich will es mal so sagen, ich kenne kaum etwas schöneres!