25: Vietnam – Eine besondere Erfahrung
In China gibt es zwei mal im Jahr eine generalstabsmäßig organisierte Völkerwanderung. Jeweils zu den Festlichkeiten „Lunar New Year“ und „Golden Week“. Dann strömt alles nach Hause und das Land kommt je eine Woche zum Erliegen. Jeder, aber auch wirklich jeder hat mir empfohlen, entweder in Shanghai zu bleiben oder aber das Land zu verlassen.
Ich habe mich bei meiner ersten freien Woche für zweiteres entschieden: Also ab nach Vietnam, da ist es eh wärmer als im nasskalten Shanghai.
Um einen günstigen Flug zu bekommen muss man grundsätzlich ca. 1 Jahr im voraus buchen. Zwei Wochen vor Termin bekommt man Flüge zum dreifachen Normalpreis und mit Abflugdaten, welche nicht wirklich kompatibel mit den freien Tagen sind. Aber für Geld kann man ja in China fast alles kaufen, also habe auch ich noch einen Flug bekommen und gleichzeitig noch die Chance das Große Neujahrsfeuerwerk vor meinem Abflug zu begutachten.
Vier Tage vor Abflugtermin habe ich dann noch mal richtige Panikattacken bekommen, da das gebuchte Hotel kurzerhand die Reservierung annulliert hat. Durch die Verkettung dieser glücklichen Umstände hat sich der Urlaub dann erst zu einer der schönsten je gemachten Erfahrungen entwickelt. In meiner Not habe ich mich via Couch Surfing um ein Sofa zur Übernachtung beworben.
Maisan und ihre Familie hat mich glücklicherweise noch rechtzeitig aufgenommen und mir bei der Gelegenheit gleich noch eine sehr persönliche Einführung in die vietnamesischen Neujahrsfestivitäten zuteil werden lassen (siehe Photo).
Neben der Besichtigung von Hanoi habe ich noch eine Dreitagestour zur Halong Bay unternommen. Die Halong Bay ist zurecht zum Weltkulturerbe erklärt worden. Allerdings ist die Vorstellung dort zur Hauptferienzeit in der Massenabfertigung durchgeschleust zu werden schon eher abschreckend. Aber jetzt, zur Winterzeit, war Gott sei Dank der Tiefpunkt der Saison.


