40: Ausflug nach Japan – Tokio

40: Ausflug nach Japan – Tokio

Unverhofft kommt oft! Am Freitag um eins habe ich erfahren, dass am folgenden Dienstag die Firma geschlossen sein wird, da der Strom einen Tag lang abgeschaltet werden wird. Somit galt: Spontanität ist Trumpf, ich fragte also meinen chinesischen Chef ob ich Montag einen Tag Urlaub nehmen könnte. Die Antwort kam direkt: „Natürlich kein Problem!“ Kurz noch meinen deutschen, übergeordneten Vorgesetzten gefragt ob er ein Problem damit hätte wenn ich Montag, den „Brückentag“, Urlaub nehmen würde. Seine Antwort ging vielsagend in etwa in die Richtung: „Wenn Sie alle Ihre Baustellen soweit gestopft haben, dass während der Zeit nichts anbrennt, habe ich selbstverständlich kein Problem damit.“ Dass kann man jetzt so oder so auslegen, aber wenn es danach ginge wäre auch Feierabend und Wochenende grundsätzlich gestrichen.

Also habe ich mir am Freitag um 9 Uhr abends einen Flug für Samstag 9 Uhr früh nach Tokio gebucht. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie diese Dinge damals in Zeiten vor dem Internet nicht geklappt haben… Schöne neue Welt!

Auf dem Weg zum Flieger, man will es nicht glauben, treffe ich David, einen chinesischen Bekannten, einen ABC (American Born Chinese – also ein US Bürger mit chinesischen Wurzeln) welchen ich von zwei Parties kenne. Irrwitziger weise fliegt er ebenfalls nach Japan, genauer nach Tokio.

Samstag um 9 Uhr sitze ich also im Flieger nach Japan, um festzustellen, für die Einreise ist ein Visum nicht nötig. OK zugegeben, die Info hatte ich auch schon vorher. 😉 Flug dauert nur 3h.

Eine meiner ersten Feststellungen ist, dass in Japan alles viel, viel leiser ist, nahezu gespenstisch leise, auch wenn große Menschenmassen zugegen sind ist es sehr, sehr leise – ein absolut krasser Gegensatz zu China.

Auf dem Programm steht eigentlich nur Besichtigung der Weltmetropole, für Ausflüge ins Landesinnere oder zu anderen Sehenswürdigkeiten reicht die Zeit nicht.

Vielleicht bin ich zu verwöhnt von Shanghai, aber was gar nicht geht in Tokio sind die Preise für ALLES. Z.B. Taxifahren habe ich mich gar nicht erst getraut in Tokio. In Shanghai kann ich für 10€ eine Stunde Taxifahren, in Tokio bekomme ich für das gleiche Geld vermutlich einmal Tür aufmachen reinsetzen und stante pede wieder aussteigen. Wobei man sagen muss, dass die Taxis in Tokio (freilich von Toyota) insofern cool sind, als das die Passagiertür automatisch auf und auch wieder zu geht, ohne dass man irgendetwas tun muss. Auf so etwas stehen die Japaner offensichtlich.

Ebenfalls hoch interessant, unterhaltsam, stimmulierend und belustigend sind die Japanischen Toiletteneinrichtungen…

Wenn ich mal zu viel Geld haben sollte kaufe ich mir so ein Ding auch für mein Zuhause. Das Mobiliar enthält Funktionen da wird man ganz feucht untenrum, wenn ihr wisst was ich meine. Die beheizbare Brille ist dabei selbstverständlich obligatorisch.

Nach den vier Tagen muss ich festhalten, dass die Unterschiede zwischen Japan und China größer kaum sein könnten. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass es solch eklatante Unterschiede zwischen diesen beiden Länden gibt. Man kann ja fast sagen, dass abgesehen von den Mandelaugen, der Haarfarbe und der Körpergröße fast alles andere anders ist.