2: Gute Vorbereitung ist alles – Interkulturelles Training
Dort wird den Teilnehmern, in einer dreitägigen Veranstaltung, sehr anschaulich vor Augen geführt, was eigentlich kulturelle Unterschiede genau sind.
Folgende zwei Beispiele aus der Schulung möchte ich mal herausgreifen:
Das Naturvolk auf Papua Neuguinea hat als „Tradition“, dass die Kinder auf den ausdrücklichen Wunsch ihrer Eltern, diese im Lebensalter von ca. 40 Jahren strangulieren.
Die normale Reaktion eines Bewohners der westlichen Hemisphäre ist: wie BARBARISCH ist das denn bitte? Aber diese Reaktion ist anmaßend solange man nicht die kulturellen Hintergründe kennt. Die Motivation für diese vermeintlich barbarische Tat klingt in der Begründung durch die Ureinwohner gar nicht mal so schlecht, wie ich finde:
Die Menschen dieses Naturvolkes sind der Überzeugung, dass sie nach dem Tod auf Erden mit dem hiesigen Körper auf der „anderen Seite“ bis in alle Ewigkeit weiterleben werden. Somit versuchen sie den Zeitpunkt des Todes so zu legen, dass sie mit möglichst wenigen Gebrechen die verbleibende unendliche Zeit auf der anderen Seite verbringen können.
In dieser Überzeugung liegt auch gleich noch die Begründung für die Wahl der Todesart. Es ist halt so, dass strangulieren die geringsten körperlichen Verletzungen hinterlässt. Jetzt fragt mich aber bitte nicht warum sie sich nicht „einfach“ vergiften…
Die zweite wahre „witzige“ Geschichte, die der Referent zum Thema kulturelle Unterschiede vorgetragen hat, trägt den Titel:
Warum sich die amerikanischen GI‘s im zweiten Weltkrieg darüber beschwert haben, dass die britischen Frauen zu früh Sex verlangten… Diese wahrlich eigenartige Klage der GI‘s wurde hoch wissenschaftlich von diversen Ethnologen untersucht. Dabei kam folgende Erkenntnis heraus:
Im amerikanischen, als auch im britischen Kulturkreis sind, im Mittel, üblicherweise 30 Stufen notwendig, um vom ersten Kennenlernen beim Beischlaf anzukommen. (Die ganz normalen Dinge halt: erstes Augenklimpern, Flirten, ins Kino einladen, Essen gehen, Händchen halten, erster Kuss, …, Sex)
So, diese Aktivitäten kann man auf einen Zeitstrahl auftragen:
amerikanische GI‘s:
⎮– — — — 1. Kuss — — — — — — — — — — — — — — — — — — Sex⎮
britische Frauen:
⎮– — — — — — — — — — — — — — — — — — 1. Kuss — — — — Sex⎮
Und an dieser Stelle wird der kleine aber feine kulturelle Unterschied zwischen Amerikanern und Briten deutlich. Die britischen Frauen haben zwar im Verhalten der GI`s etliche Zwischenschritte auf dem Weg zum ersten Kuss vermisst, aber als sie dem Kuss letztlich zugestimmt haben, war es nicht mehr weit bis sie sich die Bluse aufgerissen und sich bereitwillig auf den Rücken gelegt haben, während die Amis nicht wussten, welcher Film gerade läuft (da sie ja etliche Zwischenschritte vermissten…).


